April 14

Facebook Werbung

Facebook Marketing

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Facebook Werbung stellt einen Teil des Social Media Marketing dar und bietet umfangreiche Möglichkeiten Menschen über die Plattform Facebook zu erreichen. Auch heute hält sich noch vermehrt die Ansicht, dass viele Zielgruppen überhaupt nicht auf Facebook erreichbar sind. So hört man etwa häufig Aussagen wie: "das mag ja sein dass Facebook bei den anderen ganz gut funktioniert, aber meine Kunden nutzen kein Facebook." 

Das ist falsch. Für die Mehrheit der am Markt teilnehmenden Unternehmen, Dienstleister und Produkteanbieter stellt Facebook eine tolle Möglichkeit dar, Menschen einfach, kostengünstig und zielsicher zu targetieren. Der nachfolgende Guide soll einen umfangreichen Überblick darüber geben, wie Facebook Werbung effektiv eingesetzt werden kann. Aufgrund des Umfangs und der Fülle des Themas sind die einzelnen Darstellungen dabei aufgeteilt.

Die für Einsteiger relevanten Bereiche sind im Fließtext geschrieben, wohingegen die für fortgeschrittene Nutzer gedachten Bereiche in blauen Texten hervorgehoben sind. Der Guide kann so zur vollständigen Durcharbeitung des Themas oder aber Beantwortung von Einzelfragen herangezogen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder konsultiert werden.





1. Was ist Facebook Werbung?

Unter Facebook Werbung werden alle Maßnahmen verstanden die sich über den Werbeanzeigenmanager auf Facebook realisieren lassen. Dazu gehört sowohl das Schalten von Werbung auf der Plattform selbst selbst als auch Instagram. Denn was Einsteiger in dem Thema häufig nicht wissen: Auch Instagram Ads werden über den Facebook Kampagnenmanager erstellt und nicht etwa über eine separate Plattform, die nur für Instagramwerbung vorgesehen wäre.

Was ist Facebook Werbung


2. Facebook Werbung Kosten

Die Kosten von Facebook Werbung richten sich maßgeblich nach Branche, Art der ausgewählten Kampagnenziels sowie der Relevanz der Kampagnen und dem bestehenden Wettbewerb. Um hier dennoch eine gewisse Range anzugeben, wird dies nachfolgend noch etwas genauer aufgeschlüsselt.

Zunächst sollte man allerdings verstehen, welche Einwirkungen es auf die Kosten von Werbeanzeigen seitens Facebooks gibt. Hierfür muss man wissen, dass sich Facebook durch die Möglichkeit Werbeanzeigen schalten zu können finanziert. Dabei muss Facebook jedoch immer ein Mittelmaß darin finden, dass die Nutzer auf der Plattform nicht durch die Werbung belästigt werden.

Wird nämlich einmal eine gewisse Belästigungsgrenze überschritten, verlassen Nutzer die Plattform, was die Plattform an sich wiederum unattraktiver für Werbetreibende macht, weil sie nicht mehr dieselbe Anzahl an Personen erreichen können. Aus diesem Grund gibt es keine unbegrenzte Möglichkeiten Werbung zu schalten, sondern die verfügbare Menge an Werbeanzeigenplätzen ist von vorne herein festgelegt.

Das bedeutet, dass Unternehmen, die Werbung auf Facebook schalten wollen, im Wettbewerb um diese verfügbaren Werbeplätze stehen. Wer im konkreten Fall einen einzelnen Werbeplatz bekommt, richtet sich dabei vor allem nach zwei maßgeblichen Faktoren.

Zum einen ist das der Wettbewerb in einer bestimmten Branche.

Exkurs: Die Preise für  Facebook Werbeanzeigen unterscheiden sich übrigens auch sehr stark nach Land und Region. Werbeanzeigen in Südamerika oder asiatischen Ländern sind in der Regel wesentlich billiger als Werbeanzeigen in Deutschland. Unterschiede belaufen sich hier bis auf einen Faktor von 10. 

Zum anderen ist das aber auch die Relevanz einer konkreten Werbeanzeige für eine konkrete Zielgruppe. Das macht bei genauerer Betrachtung auch Sinn. Denn ist eine Werbeanzeige relevant für die Nutzer, empfindet der Nutzer diese Werbeanzeige auch nicht als belästigend.

Die Nutzererfahrung der Facebook User wird also nicht negativ beeinträchtigt. Je relevanter eine Anzeige für eine Zielgruppe ist, desto billiger werden auch die Werbekosten des Werbetreibenden für diese Anzeige. Hieraus lässt sich also bereits ein wertvoller Schluss ziehen: Wer dauerhaft an der Optimierung seiner Werbeanzeigen arbeitet, wird auch billigere Werbeanzeigen-Kosten erhalten.

Nach dieser generellen Einführung, die die Wirkungsmechanismen der Kostenstruktur etwas genauer beleuchtet hat, schauen wir uns jetzt die Range der Kosten für verschiedene Kampagnenziele etwas genauer an.

Prinzipiell kann unterschiedlichen Kampagnenzielen ein größerer oder niedrigerer Wert beigemessen werden. Der Kauf eines Produkts oder der Abschluss einer Dienstleistung hat mehr Wert für das werbetreibende Unternehmen als das Anklicken eines Links. Je näher das Kampagnenziel also an dem gewünschten Endziel (Kauf bzw Abschluss einer Dienstleistung) liegt, desto teurer ist dieses gewünschte Ergebnis.

Bei dem Kauf von eher emotional gesteuerten niedrigpreisigen Gütern liegen  die Kosten also beispielsweise bei einigen Euros wohingegen es bei komplexeren rationalen Dienstleistungen durchaus bei einigen 100 € liegen kann. 

Wenn man mit Facebook Werbekampagnen anfängt, hat man häufig noch keine bestehende Kundenliste und startet daher mit dem Kampagnenziel Traffic, Nachrichten oder Leads.

  • Bei den Traffic Kampagnen liegt der Preis pro Klick auf einen bestimmten Link durch den Nutzer zumeist zwischen 15 Cent und 1 €.
  • Bei Nachrichten liegt der Preis in der Regel zwischen 40 Cent und 2 €.
  • Bei Leads der Preis in der Regel zwischen 1€ und 15 €.

3. Wie effektiv ist Facebook Werbung

Die Frage wie effektiv Facebook Werbung ist, kann man pauschal schwer beantworten. Vereinfacht gesagt bietet Facebook Werbung das Potenzial sehr effektive Anzeigen zu schalten. Ob man dieses Potential voll ausschöpft, hängt jedoch vor allem davon ab, wie gut man seine Zielgruppe targetiert hat und wie relevant die erstellten Anzeigen für diese Zielgruppe sind. Im Rahmen des Facebook Targeting wird weiter unten genau aufgezeigt welche Möglichkeiten es gibt, eine genaue Zielgruppen-Targetierung vorzunehmen.

Wie effektiv ist Facebook Werbung


4. Facebook Werbung schalten

Um über Facebook Werbung schalten zu können wird zunächst ein Facebook-Account benötigt. Naturgemäß muss es sich dabei immer um einen persönlichen Facebook-Account handeln. Hat man einen Facebook Account eingerichtet, gelangt man über den sogenannten Werbeanzeigenmanager zur Kampagnenübersicht.

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten über welche Werbeaccounts man Facebook Werbung schalten kann. Zunächst hat jeder Facebook-Account Zugang zu einem privaten Werbekonto. Darüber hinaus besteht für Unternehmen die Möglichkeit über den sogenannten Businessmanager einen weiteren unternehmensbezogenen Werbeaccount einzurichten.

Maximal sind also zwei Werbeaccounts pro Facebook Account möglich. Zwischen dem privaten und unternehmensbezogenen Werbeaccount bestehen per se keine Unterschiede. Sinnvoll ist die Einrichtung eines unternehmensbezogenen Werbeaccounts allerdings bereits aufgrund einer sauberen Trennung und Zuordnung von geschäftlichen Ausgaben. Das macht es nachher auch für Buchhaltung und Steuern einfacher. 

Fortgeschrittener Hinweis: Auch die Zielgruppen-Insights kann man nur mit einem Business Manager einsehen. Dazu weiter unten.

Nachdem man ein Zahlungsmittel mit dem Facebook-Werbeaccount verbunden hat, kann man prinzipiell direkt mit dem Schalten von Werbung starten. Bevor man allerdings für eine bestimmte Facebook-Seite Werbung schalten kann, muss man diese noch mit dem entsprechenden Werbeaccount verbinden.

Das hat den Hintergrund, dass man bei Facebook Werbeanzeigen immer ein zugehöriges Unternehmen bzw die dahinterstehende Brand erkennen muss. Dasselbe gilt übrigens auch wenn man auf Instagram Werbung schalten will. Dann ist also ein Instagramaccount notwendig, den man dann ebenfalls mit dem Werbe-Account verbindet.


5. Kampagnenstruktur

Facebook Kampagnen sind hierarchisch in drei Ebenen aufgeteilt. Auf der höchsten Ebene befindet sich zunächst das Kampagnenziel. 

Darunter befindlich ist die Anzeigengruppe. Auf dieser Ebene können ein oder mehrere Zielgruppen erstellt werden. Hier nimmt man also die Targetierung vor. Daneben kann man auf dieser Ebene die Platzierung der Werbeanzeigen auswählen, das bedeutet also, dass man die verschiedenen Schauplätze auswählt, auf denen die Werbeanzeigen ausgespielt werden sollen. Das sind beispielsweise der Facebook Newsfeed, Facebook Stories, der Instagram Feed, oder etwa Facebook Stories. Zuletzt wählt man auf diese Ebene auch das einzusetzende Budget aus und bestimmt den Zeitplan der Kampagne. 

Auf der untersten Ebene schließlich finden sich die Werbeanzeigen. Auf dieser Ebene erstellt man das Creative, also die Werbeanzeige selbst. Hier kann man aus verschiedenen Formaten auswählen. Die hier möglichen Formate richten sich auch nach dem auf Kampagnenebene ausgewählten Kampagnenziel und können daher gegebenenfalls beschränkt sein. Neben Werbeanzeigen mit einem Bild hat man hier die Möglichkeit Videos einzusetzen, auf einen Slider zurückzugreifen oder (inzwischen auch) vorgefertigte Templates zu nutzen. 

5.1 Kampagnenziele

Bei der Erstellung einer Kampagne bietet Facebook verschiedene Kampagnenziele an. Dadurch gibt man Facebook also zu erkennen was mit den Kampagnen erreicht werden soll. Das ausgewählte Kampagnenziel bestimmt nachher auch die Möglichkeiten der Platzierung einer Werbeanzeige sowie deren Gestaltungsmöglichkeiten. Schaut man sich die verschiedenen Kampagnenziele an, ist deren Auswahl nicht immer trivial. Manchmal ist es tatsächlich so, dass man verschiedene Kampagnenziele gegeneinander testen muss, um genauer bestimmen zu können, welches Kampagnenziel der sich für den konkreten Anwendungsfall am besten eignet und am besten funktioniert. 

FB Kampagnenziele

Nachfolgend werden die einzelnen Kampagnenziele der Reihe nach vorgestellt und dann die für die Praxis wichtigsten Kampagnenziele genauer hervorgehoben.


5.1.1 Traffic

Traffic Kampagnen bilden häufig den “default”, wenn man das erste Mal Kampagnen auf Facebook schaltet.

Sie sind vor allem dann sinnvoll, wenn man noch keine bestehende Kundenliste oder sonstige Daten seiner Zielgruppe hat. Der Einsatz von Traffic Kampagnen eignet sich dann vor allem wenn man mehr Besucher auf seine Webseite bekommen will oder anstrebt, dass die Facebook-Nutzer eine bestimmte Handlung auf der Webseite durchführen. Konkrete Anwendungsbeispiele für Traffic Kampagnen sind beispielsweise das Schalten von Werbeanzeigen um mehr Käufer in einem Webshop zu generieren oder etwa mehr Abschlüsse für eine Dienstleistung zu bekommen.

Innerhalb der Traffic Kampagnen hat man nochmal zusätzlich die Möglichkeit auf Link Klicks oder Landingpage Aufrufe zu optimieren. Hier sollte man grundsätzlich immer die Optimierung auf Landingpage Aufrufe auswählen. Zur näheren Erläuterung siehe weiter unten in diesem Beitrag unter dem Punkt Metriken

Traffic Kampagnen eignen sich auch wenn man Facebook Nutzer dazu anleiten will dem Unternehmen eine Nachricht über den Facebook Messenger zu schreiben. In diesem Fall sind die Kampagnenziele Traffic und Nachrichten praktisch austauschbar.


5.1.2 Nachrichten

Das Kampagnenziel Nachrichten eignet sich wenn man Facebook Nutzer dazu bekommen will dem Unternehmen über den Facebook Messenger zu schreiben.

Der Vorteil von Nachrichten gegenüber Traffic Kampagnen, die Nutzer auf die Webseite eines Unternehmens führen, ist der folgende: Wenn ein Nutzer auf die Webseite eines Unternehmens kommt,  hat man noch nicht unmittelbar die Möglichkeit mit dem Nutzer unmittelbar zu interagieren. Tritt ein Nutzer dagegen über das Kampagnenziel Nachrichten mit dem Unternehmen über den Facebook Messenger im Kontakt, hat man als Unternehmen direkt die Möglichkeit mit diesem Nutzer zu kommunizieren.

Es besteht also direkter Kontakt mit der Person. Dadurch kann flexibler auf den Nutzer eingegangen werden. Diese Art von Nutzern stellen grundsätzlich also ein höheres Gut für das Unternehmen dar, als das bei einem Webseitenbesucher ist, der lediglich auf der Webseite des Unternehmens browst und mit dem keine direkte Kommunikation besteht.


5.1.3 Leads

Das Kampagnenziel Leads eignet sich zunächst für die Fälle, in denen man Kontaktdaten seiner Nutzer sammeln will, um mit diesen später beispielsweise über E-Mail oder Telefonnummer in Kontakt treten zu können.

Des Weiteren ermöglicht das Sammeln dieser Kontaktdaten auch die Erstellung einer sogenannten Custom Audience und Lookalike Audience, die die Schlagkräftigkeit der targetierten Zielgruppe und damit Effektivität der Kampagnen wesentlich erhöht. 

Das hängt damit zusammen, dass die Angabe von Kontaktdaten durch den Nutzer eine Handlung darstellt, die das Interesse des Nutzers an einem möglichen zukünftigen Abschluss der vom Unternehmen angebotenen Dienstleistungen oder Kauf dessen Produkt signalisiert

Nochmal der Vergleich zu den Traffic-Kampanien: Wenn ein Nutzer auf einen in einer Werbeanzeige befindlichen Link klickt, und dann auf eine Webseite kommt, auf der er sich ein Produkt oder eine Dienstleistung genauer anschaut, zeugt das zwar bereits von einem gewissen Interesse. Gibt jemand jedoch proaktiv seine Daten an, handelt es sich hier um eine Handlung des Nutzers, die ein wesentlich stärkeres Interesse bekundet.

Daher sind die Daten, die durch Leads gesammelt sind, auch wesentlich mehr wert als beispielsweise reine Website-Besuche.


5.1.4 Interaktionen

Beim Kampagnenziel Interaktionen wird die Kampagne in Hinblick auf Interaktionen mit der Facebook-Seite (also likes) oder Interaktionen mit der beworbenen Werbeanzeige optimiert.

Letzteres beinhaltet vor allem Gefällt mir-Angaben, aber auch sonstige Reaktionen, Kommentare oder Teilungen des Beitrags.

Wichtig ist es zu wissen, dass Nutzer mit der Werbeanzeige interagieren, nicht unbedingt geneigt sind auch das in der Werbeanzeige beworbene Produkt/Dienstleistungen zu erwerben. Auch wenn Anfänger im Facebook Marketing häufig hiervon ausgehen, ist das eben nicht der Fall.

Daneben sieht man das in der Regel auch, wenn man auf Basis der erfolgten Interaktionen eine Look Alike Audience erstellt. Diese Lookalike Audience ist häufig ebenfalls nicht sehr potent in Hinblick auf tatsächliche Käufe.

Meiner Ansicht nach eignen sich Interaktionen vor allem für zwei Zwecke: Das ist einmal der, dass man die Gefällt Mir Angaben einer Facebook-Seite steigert. Der andere ist, dass man die Gefällt Mir Angaben und Kommentare einer Werbeanzeige steigert, mit der man anschließend eine Traffic, Nachrichten, oder Conversion Kampagne startet, da  urch die zusätzliche Anzahl an Gefällt Mir Angaben mit der Werbeanzeige mehr Autorität erzeugt wird. 


5.1.5 Videoaufrufe

Das Kampagnenziel Videoaufrufe ist eigentlich selbsterklärend. Wie der Name schon sagt geht es hierbei darum, das  sich möglichst viele Leute das in der Werbeanzeige befindliche Video anschauen.


5.1.6 Conversions

Bei dem Kampagnenziel Conversions geht es um die Erhöhung der Conversions.

Die angestrebte Conversion hängt dabei davon ab, was im jeweiligen Fall von dem Unternehmen als Conversion gesehen wird. Verkauft ein Unternehmen beispielsweise Produkte, dient das Kampagnenziel Conversions dem Verkauf von mehr Produkten. Handelt es sich dagegen um eine angebotene Dienstleistung, dient die Conversion Kampagne dem Verkauf von mehr Dienstleistungen dieser Art.

Jetzt fragst du dich vielleicht warum man nicht direkt zu Anfang mit einer Conversion Kampagne startet, wenn diese doch das Endziel am besten verfolgt - nämlich den Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung.

Das liegt daran, dass das Kampagnenziel Conversion nur funktioniert, wenn bereits eine ausreichende Datengrundlage besteht. Damit der Algorithmus von Facebook also auf das Ziel Conversions optimieren kann, ist es notwendig, das mindestens 50 Conversions vorliegen. Besser ist es jedoch, wenn die Datengrundlage nochmals wesentlich umfangreicher als 50 ist.

Je mehr vorhandene Conversions vorliegen, desto besser funktioniert dann auch das Kampagnenziel Conversion. Das ist auch der Grund warum ein neues Unternehmen oder ein Unternehmen ohne bestehende Kundendaten in der Regel zunächst mit einer Traffic Kampagne starten sollte bis über diese ein ausreichender Bestand an Conversions erzielt wird, die dann als Grundlage für eine Conversion Kampagne genutzt werden können.

Advanced: Splittests schalten


Splittests oder auch A-/B-Tests genannt sind eine tolle Möglichkeit, um Kampagnen datenbasiert zu optimieren. Im Rahmen von Splittests kann herausgefunden werden welche Zielgruppe oder welche Werbeanzeige die besten Ergebnisse abwirft. 

Facebook Werbung Splittests

Neben dem Testen der Zielgruppe und der Werbeanzeige (also dem Inhalt der Werbeanzeige) kann man daneben noch die Auslieferungsoptimierung sowie die Platzierung testen. Die letzten beiden Möglichkeiten geben nochmals granuliertere Optionen die bestehenden Kampagnen zu optimieren, spielen in der Praxis jedoch eine untergeordnete Rolle und sind nur dann zu empfehlen, wenn man bereits Zielgruppe als auch Werbeanzeige maximal optimiert hat, was in der Realität jedoch praktisch nie vorkommt.

Splittests FB


6. Facebook Targeting

Facebook stellt eine Reihe verschiedener Möglichkeiten zur Targetierung, also Auswahl und Bestimmung der Zielgruppe zur Verfügung. Vereinfacht gesagt wird hierbei einmal eine Unterscheidung zwischen detailliertem Targeting, welches früher unter dem Begriff interessenbasiertes Targeting zusammengefasst wurde, sowie Custom Audiences und Lookalike Audiences getroffen. Nachfolgend werden der Reihe nach alle verschiedenen Targetierungsarten vorgestellt und deren Vorzüge genauer erläutert.

Targetierung Facebook

6.1 Detailliertes (Interessenbasiertes) Targeting

Zunächst zum detaillierten Targeting. Der Begriff detailliertes targeting ist insofern etwas irreführend, weil das Targeting nicht spezifischer oder konkreter ist, sondern man im Gegenteil mit Custom- und Lookalike Audiences ein in der Praxis detaillierteres Targeting hat und diese auch bessere Ergebnisse abwerfen.

Beim detaillierten Targeting geht es vielmehr darum, dass man manuell festlegt, welche Nutzer targetiert werden sollen. Man hat dabei die Auswahl zwischen Nutzern, die bestimmte Interessen aufweisen, bestimmte Verhaltensweisen haben oder bestimmte demografische Merkmale aufweisen.

Im Suchfeld hat man dann die Möglichkeit entweder systematisiert alle verfügbaren Targetierungsmöglichkeiten zu durchsuchen, oder durch die Eingabe eines keywords festzulegen, welche Interessen, welche Verhaltensweise oder demografische Merkmale man targetieren will. 

Targetierung FB

Das klingt auf den ersten Blick komplizierter als es eigentlich ist. Schaltet man beispielsweise eine Werbeanzeige bei der man annimmt, dass die Zielgruppe ein Interesse für das Thema Reisen hat, gibt man einfach das Keyword Reisen in das Suchfeld ein. Danach werden einem verschiedene Auswahloptionen angezeigt, die zur Sucheingabe passen. Je nachdem ob eine Interessengruppe für das Thema Reisen verfügbar oder etwa ein bestimmtes demografisches Merkmal mit dem Thema Reisen assoziiert ist, kann man dieses dann auswählen. 

Facebook Interessen

Wie man im obigen Bild beispielsweise sieht werden einem bei der Eingabe des Keywords Reisen verschiedene Vorschläge angezeigt, die mit diesem Keyword assoziiert werden. Auf der rechten Seite sehen wir dann jeweils um welche Art es sich handelt. Hier sehen wir also im obigen Beispiel, dass es verschiedene Verhaltensweisen gibt, die zum Keyword Reisen passen. So etwa Vielreisende, Pendler, oder Personen die vor einer Woche von einer Reise zurückgekehrt sind. Weiter unten sehen wir dann, dass es auch Interessen gibt, die zum Keyword Reisen passen. 

Sinnvollerweise geht man vor der Bestimmung der Zielgruppe so vor, dass man sich genau überlegt, welche verschiedenen Interessen, Verhaltensweisen und demografischen Merkmale die eigene Zielgruppe aufweist (im optimalen Fall hat man ja ein ziemlich genaues Bild wer die eigene Zielgruppe ist) und sucht dann durch die Eingabe der Keywords, ob es eine Möglichkeit gibt, diese Merkmale jeweils zu targetieren. 


6.1.1 Interessen

Bei dem Merkmal Interessen kann man verschiedene Interessengruppen targetieren.

Wie Facebook diese Interessengruppen genau bestimmt hat, ist übrigens nicht klar. Die Nutzer einer Interessengruppe haben jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt ihr Interesse für ein bestimmtes Thema signalisiert. Das kann beispielsweise durch Gefällt mir-Angaben für eine bestimmte Seite oder bestimmte Beiträge geschehen sein.

Facebook Targeting Interessen

Wer jetzt denkt, dass Gefällt mir-Angaben keinen genauen Rückschluss auf das Interesse oder die Persönlichkeit einer Person zulassen, dem seien die nachfolgenden Studien zur Vorhersage von Persönlichkeitsmerkmalen durch Gefällt mir-Angaben und Status-Updates ans Herz gelegt.

https://www.pnas.org/content/110/15/5802.full

Hier eine Studie zur Bestimmung von Persönlichkeitsattributen anhand der Status-Updates in Facebook:

https://www.researchgate.net/publication/286390842_Recognising_personality_traits_using_facebook_status_updates

Besonders "krass" ist dabei folgende Studie:

https://www.pnas.org/content/112/4/1036

In dieser wurde festgestellt, dass Facebook eine Person bereits durch 150 Gefällt mir-Angaben besser kennt als ein Familienmitglied und ab 300 Gefällt mir-Angaben sogar besser als der eigene Ehepartner.


6.1.2 Verhalten

Bei dem Merkmal Verhalten kann man dagegen verschiedene Verhaltensweisen der Nutzer targetieren.

Zugegeben: Diese Definition und Begriffseingrenzung ist ziemlich ungenau. Von ihr umfasst sind beispielsweise das Kaufverhalten, die Nutzung bestimmter Mobiltelefone sowie Betriebssysteme oder der Zeitpunkt der Rückkehr von einer Reise.  

Facebook Targeting Verhalten


6.1.3 Demographie

Bei den demografischen Angaben schließlich handelt es sich um die "hardfacts" einer Person. Das umschließt also Dinge wie das Alter, den Beziehungsstatus, ob die betreffende Person Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung ist, den Grad der Ausbildung (Abitur, Bachelor, Master, Student, usw), deren Job- Bezeichnung, die Branche in der sie arbeitet oder etwa wichtige Lebensereignisse.

Facebook Targeting Demographie


6.1.4 Tipp: Vorschläge nutzen

Neben der Möglichkeit selbst aktiv nach Keywords zu suchen, ist es empfehlenswert, dass man sich die Vorschläge zunutze macht. Diese funktionieren folgendermaßen: Sobald man ein bestimmtes Keyword eingegeben und hinzugefügt hat, klickt man auf die Vorschläge. Dann werden einem solche Vorschläge angezeigt, die sich an den bereits ausgewählten Merkmalen orientieren, mit diesen also eine hohe Ähnlichkeit aufweisen. Dadurch wird einem das Brainstorming etwas erleichtert und man kann sich schneller durch passende Ideen filtern.

Facebook Targetierung Vorschläge

6.1.5 Pagelikes

Neben Interessen, Verhalten und Demographie können auch Pagelikes verwendet werden.  

Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, dass man (nochmal spezifischer als bei Interessen) all diejenigen targetieren kann, die eine gewisse auf Facebook befindliche Seite mit Gefällt mir markiert haben. 

Dass Menschen, die bestimmte Facebook Seiten mit Gefällt mir markiert haben grundsätzlich eine wesentlich höhere Ähnlichkeit mit der eigenen Zielgruppe haben, lässt sich auch mithilfe des Tools Facebook Zielgruppen Insights nachvollziehen.

Dieses ist nach der Einrichtung des Business Managers kostenlos zugänglich und bietet die Möglichkeit, dass eine weite Reihe verschiedener Datenauswertungen der auf Facebook befindlichen Nutzer vorgenommen werden können, woraus sich viele Erkenntnisse ziehen lassen.

Unter anderem lässt sich darin feststellen, dass Nutzer mit bestimmten Interessen eine erheblich höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen bestimmte Facebook Seiten mit Gefällt mir zu markieren. Diese Information kann man im Umkehrschluss so verwenden, dass man die dort angezeigten Facebook-Seiten für die Targetierung der Werbeanzeige nutzt. Hierzu ein Beispiel: (Beispiel machen)

Zielgruppeninsights Interesse Mode

Nachdem man links als Interesse "Mode" eingibt, erhält man mehr Daten über diese Zielgruppe. So etwa deren demographische Verteilung, Beziehungsstatus, Ausbildungsgrad. Aber wie unten zu sehen auch die Ähnlichkeit mit Pagelikern bestimmter Facebook-Seiten.

Zielgruppeninsights Pagelikes

In Kombination mit den anderen Möglichkeiten der Targetierung ergibt sich somit grundsätzlich eine tolle Möglichkeit spezifischer zu targetieren. 

Das Problem dabei ist jedoch, dass die Pagelikes in 95% der Fälle nicht in Deutschland genutzt werden können. Gerade im amerikanischen Bereich sieht man immer wieder Facebook Marketer und Tutorials, die auf die Tagetierung mithilfe Facebook Page likes schwören. Es scheint jedoch so zu sein, dass hier bestimmte länderspezifische Einschränkungen vorliegen, möglicherweise hängt das auch mit dem Datenschutz zusammen, sodass Pagelikes zumindest in Deutschland häufig nicht verwendet werden können. 


6.1.6 Zielgruppe eingrenzen

Eine weitere Möglichkeit, die einem von Facebook geboten wird, ist die weitere Eingrenzung der Targetierung.

Diese funktioniert vereinfacht gesagt nach den aus der Logik stammenden Befehlen. Man legt zunächst ein bestimmtes Merkmal fest, also beispielsweise wieder Reisen. Anschließend bestimmt man, dass die Zielgruppe gleichzeitig noch ein anderes Merkmal aufweisen muss. Man könnte z.B. sagen, dass die Zielgruppe sich nicht nur für das Thema Reisen interessieren muss, sondern gleichzeitig auch für das Merkmal Strände. Dann würde man im Ergebnis mit der Werbekampagne nur solche Leute targetieren, die sich sowohl für das Thema Reisen interessieren als auch für das Thema Strände.

Facebook Targetierung Zielgruppe eingrenzen

Advanced: Breite oder spezifische Targetierung?

Jetzt stellst du dir vielleicht die Frage ob es sinnvoller ist, dass man eine breite Zielgruppe hat, bei der man beispielsweise nur noch ein oder zwei Merkmalen targetiert oder es besser ist, dass man hier ziemlich in die Tiefe geht und die Zielgruppe möglichst genau spezifiziert und eingrenzt. Hierfür gibt es leider keine klare Antwort. Es gibt sowohl Leute, die darauf schwören, dass eine breite Targetierung besser funktioniert als auch solche die mit einer möglichst spezifischen Tagetierung bessere Erfolge verzeichnen können. Am besten ist es hier, dass man verschiedene Targetierungsarten einfach selbst für sich testet.

Advanced: Personen ausschließen

Neben der Möglichkeit die oben genannten Merkmale einzuschließen, besteht ebenfalls die Möglichkeit dass man Nutzer, die bestimmte Merkmale aufweisen ausschließt, also exkludiert. Auf diese Weise kann man dann noch mal eine granuliertes Targeting vornehmen. 


Sinnvoll ist der Einsatz des Ausschlusses bestimmter Gruppen beispielsweise dann, wenn man Überschneidungen mit anderen Interessengruppen vermeiden wird. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn man verschiedene Zielgruppen gegeneinander testen möchte um zu schauen welche am besten funktioniert. Dann ist es natürlich naturgemäß so, dass es Nutzer gibt die sowohl in der einen Zielgruppe vorhanden sind als auch in der anderen. Um Dopplungen zu vermeiden und dieselben Nutzer nicht mehrmals mit den Werbeanzeigen zu bespielen, ist es dann sinnvoll, dass man diese Überschneidungen systematisch ausschließt.


Daneben kann es auch sinnvoll sein nutze auszuschließen, die die eigene Facebook-Seite bereits mit Gefällt mir markiert haben. Das ist gerade dann der Fall, wenn man sich neue Nutzer erschließen will. Wenn man dann aber auch Nutzer ansprechen würde, die bereits die Seite geliked haben, wäre das verschwendetes Werbebudget. Daher bietet sich auch hier eine Exkludierung an.


In unserem Reise Beispiel könnten wir die Exkludierung aber beispielsweise auch so einsetzen, dass wir die Personen ausschließen wollen, die gerade erst von einer Reise zurückgekehrt sind. Das würde beispielsweise dann Sinn machen, wenn wir  davon ausgehen, dass die Leute die gerade von einer Reise zurück kommen nicht direkt die nächste Reise buchen werden (Oder sich diese Annahme im besten Fall aus einer vorhandenen Datenbasis ergibt).

Targeting Personen ausschließen

Achtung: Man hat nicht immer die Möglichkeit dieselben Merkmale auszuwählen, die man bei der Eingrenzung der Zielgruppe ausgewählt hat. Weshalb das so ist, kann ich nicht beantworten. Allerdings ist es so dass manche Merkmale im Rahmen der Exkludierung nicht mehr zur Verfügung stehen. An dieser Stelle darfst du dich also nicht wundern.


6.2 Custom Audience

Bei der Custom Audience handelt es sich um eine “manuell” erstellte (benutzerdefinierte) Zielgruppe. 

In der Praxis hat diese ihren Ursprung vor allem in einer Kundenkartei, eingesammelten Leads,  oder anderen von eigenen Nutzern getrackten Informationen.

So ist es beispielsweise möglich mit Hilfe des Facebook pixels all diejenigen Nutzer zu tracken, die eine bestimmte Seite auf der eigenen Webseite angesehen haben, ein Produkt in den Warenkorb gelegt haben, oder einen Kauf getätigt haben.

Je nachdem auf welcher Grundlage eine Custom Audience besteht ist diese sehr potent. Das bedeutet, dass eine Custom Audience als Zielgruppe in der Regel wesentlich effektiver ist als das interessenbasierte Targeting. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass es sich bei den Nutzern in dieser manuellen Zielgruppe um solche handelt, die bereits eine Handlung durchgeführt haben, welche auf eine erhöhte Kaufintention schließen lässt.

Im besten Fall hat man solche Leute die bereits ein Produkt erworben haben. In diesem Fall ist die Customer Audience besonders stark. Im Rahmen von Facebook Werbeanzeigen lassen sich Custom Audiences vor allem für das Retargeting sowie die Erstellung von Lookalike Audiences einsetzen. 

Durch Retargeting Werbekampagnen können die Nutzer erneut auf Facebook angesprochen werden. Bei der Erstellung von Lookalike Audiences bildet die entsprechende Custom Audience die Grundlage für die Erstellung einer Zielgruppe, die diesen Personen ähnlich ist. 


6.3 Exkurs: Facebook Pixel

Bei dem Facebook Pixel handelt es sich um ein Stück Code, das als Snippet auf der eigenen Webseite eingefügt werden kann.

Durch das Facebook Pixel wird es ermöglicht, dass man verschiedene Handlungen von Nutzern tracked, misst und nachverfolgt. Die auf diese Weise getrackten Nutzer können dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf Facebook oder Instagram angesprochen werden (Retargeting). Die hieraus gewonnenen Daten können für den Aufbau einer Custom Audience und darauf basierenden Lookalike Audience genutzt werden.

Facebook Pixel

Daten des Facebook Pixels 

Achtung Datenschutz: An dieser Stelle sei indes auf die datenschutzrechtliche Problematik des Facebook Pixels hingewiesen. Die Zulässigkeit des Facebook Pixels ist bei Datenschutzbehörden, Rechtsprechung und juristischer Literatur umstritten und wird uneinheitlich betrachtet. Nach überwiegender Ansicht muss a) jeder Nutzer vorher ausdrücklich einwilligen, dass seine Informationen an Facebook für Werbezwecke weitergegeben werden oder b) eine Opt-Out-Möglichkeit zur Verfügung steht. Die Ironie: Beides ist technisch nur begrenzt möglich. Meines Wissens nach erfüllt zumindest das (kostenpflichtige) Plugin Borlabs Cookie diese Aufgabe noch am besten. 


6.4 Look Alike Audience

Bei einer Lookalike Audience handelt es sich um eine Zielgruppe, die auf Basis einer anderen bestehenden Zielgruppe erstellt wird.

Bei der Lookalike Audience erstellt der Algorithmus von Facebook eine Zielgruppe, die der Basis-Zielgruppe stark ähnelt. Hat man also beispielsweise eine Custom Audience bestehend aus einer Kundenkartei oder bereits eingesammelten Leads, kann man auf Grundlage dieser beiden Zielgruppen eine Lookalike Audience erstellen, bei der der Facebook Algorithmus ausrechnet welche Facebook Nutzer aus der kompletten Facebook Datenbank eine hohe Ähnlichkeit mit der Kundenkartei oder diesen Leads aufweisen.  

Lookalike Audiences stellen in der Regel die schlagkräftigste Zielgruppe dar, die mit Facebook Werbeanzeigen targetiert werden kann. Die Potenz und Schlagkräftigkeit der Zielgruppe hängt allerdings davon ab, wie potent die zugrunde liegende Basis-Zielgruppe ist.

Sofern es sich bei der zugrundeliegende Zielgruppe beispielsweise um eine bestehende Kundenkartei handelt, oder Menschen die das Produkt bereits gekauft haben, ist die Lookalike Audience dementsprechend sehr stark. Denn der Facebook Algorithmus sucht dann nach denen Personen die eine sehr hohe Ähnlichkeit mit diesen bestehenden Kunden aufweisen. Die Nutzer in der dadurch erzeugten Lookalike Audience sind dementsprechend sehr geneigt einen Kaufabschluss des Produktes durchzuführen. 

Facebook Lookalike Audience

Verschiedene erstellte Look Alike Audiences

Achtung Datenschutz: Auch hier ergeben sich wie bereits beim Facebook Pixel gewisse datenschutzrechtliche Probleme. Diese habe ich in dem folgenden Beitrag näher beleuchtet: Datenschutz und Facebook Lookalike Audiences


6.5 Platzierungen

Im Rahmen der Platzierungen hast du die Möglichkeit, die Platzierung automatisch von Facebook bestimmen zu lassen oder diese manuell festzulegen.

Der Unterschied besteht darin, das Facebook bei der automatischen Platzierung systematisch testet auf welchen Anzeigenplätzen und welcher Plattform die Kampagne die besten Ergebnisse abwirft. Bei der manuellen Auswahl beschränkt du dahingehend bereits im Vorhinein, wo die Kampagne ausgespielt wird.

Für Anfänger ist es ratsam, die automatische Platzierung auszuwählen. Die manuelle Platzierung bietet sich beispielsweise dann an, wenn du bereits sicher weißt, dass bestimmte  Platzierungen besser funktionieren als andere oder zu mehr Conversions führen. 

Advanced: Instagram Platzierung

Viele fortgeschrittene Nutzer wählen die manuelle Platzierung und schließen dabei Instagram von vorne hinein aus, weil die Platzierung Instagram im Gegensatz zu Facebook in der Regel teurer ist.
Das Problem dabei ist, dass man damit gleichzeitig aber die Zielgruppe verkleinert, weil sich ein guter Prozentsatz der Nutzer nur auf Instagram und nicht auf Facebook tummelt. Und gerade wenn es sich bei dem beworbenen Produkt oder Dienstleistung um eine eher emotional gesteuerte Entscheidung handelt, eignet sich Instagram häufig besser, sodass ein manueller Ausschluss auch aus diesem Gesichtspunkt nicht immer ratsam ist. Am Ende des Tages ist der von Facebook eingesetzte Algorithmus der automatischen Platzierung häufig genauer darin festzustellen welche Anzeigenplätze sich eignen als man das selber einschätzen könnte.


Platzierungsmöglichkeiten

Die Platzierung für Facebook Werbeanzeigen umschließt im Wesentlichen vier Plattformen. Das ist zum einen Facebook, Instagram, der Facebook Messenger sowie das Audience Network.

Bei letzterem handelt es sich um verschiedene Partnerseiten von Facebook außerhalb der Plattform. In der Praxis ist es allerdings so, dass 80% der Anzeigen auf Facebook selber und dort innerhalb des Facebook Feeds angezeigt werden. Das liegt nicht daran, dass Facebook diese Platzierung willkürlich auswählen würde, sondern weil dort in der Regel die besten Ergebnisse erzielt werden.


7. Die Werbeanzeige


7.1 Formate

Im Wesentlichen stellt Facebook drei verschiedene Hauptformate zur Verfügung. Das sind Karussell, Bilder und Videos sowie Collections. Ich selbst nutze ausschließlich Bilder und Videos. Zu den anderen beiden Formaten kann ich daher nicht viel sagen, halte diese jedoch für überflüssig.

Neben dem reinen Einsatz eines einzelnen Bildes oder Videos in der Werbeanzeige besteht darüber hinaus inzwischen noch die Möglichkeit auf Slideshow Formate zurückzugreifen. Diese wurden 2019 von Facebook in die Welt gesetzt und sind als Template zu verstehen, die sich unkompliziert nutzen lassen und in Hinblick auf ihre Effektivität erprobt sind.

Hier kann je nach Branche und verfolgtem Zweck auf ein zwischen 5 bis 10 sekündiges Template zurückgegriffen werden, welches verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf den Einbau von Bildern und Textstücken bietet. Meiner Erfahrung nach funktionieren diese Slideshow Templates in den meisten Fällen ziemlich gut. Ihre Nutzung kann ich daher uneingeschränkt empfehlen.

Format Facebook Werbeanzeigen
Medien Facebook Werbeanzeigen


7.2 Bildauswahl und Videoauswahl

Welche Bilder oder Videos solltest du in deinen Werbeanzeigen verwenden? Sind Bilder oder Videos besser?

Auch wenn Videos grundsätzlich wesentlich engagender sind und die Aufmerksamkeit des Nutzers besser binden als Bilder das je könnten, ist es überraschenderweise so, dass Bilder im Rahmen von Nachrichten interaktions Traffic und conversion Kampagnen traffic besser funktionieren als Videos. Daher sollte man sich hier nicht wundern wen ein hochwertig produziertes Video im Einzelfall schlechter abschneidet als ein einfaches Bild. Das ist in der Tat nichts Ungewöhnliches. 

Advanced: Bildauswahl von Stockfotos

Ein weiterer wertvoller Tipp lässt sich auch in Hinblick auf die Bildauswahl geben. 


In der Regel besitzt man als Unternehmen bereits bestehendes Bildmaterial zur angebotenen Dienstleistung oder anderen Unternehmensbereichen, die sich grundsätzlich für den Einsatz von Facebook Werbeanzeigen eignen und die man als Unternehmen insoweit gerne nutzen würde. 


Überraschenderweise ist es jedoch meiner Erfahrung nach häufig so, dass die von Facebook zur Verfügung gestellten Stockfotos besser performen als das unternehmenseigene Bildmaterial.


Das ist vor allem dann für ein Unternehmen frustrierend, wenn man Mühe und Arbeit in die Erstellung der eigenen Bilder gesteckt hat und von den Bildern besonders überzeugt ist. Sieht man sich in dieser Situation sollte man sich jedoch daran erinnern, dass Facebook Werbeanzeigen kein Wettbewerb um das künstlerisch schönste Bild darstellen, sondern der verfolgte Zweck die Gewinnung von mehr Kunden ist 😉


Das ist jedoch häufig für Menschen aus dem Mode- und Schönheitsbereich eher schwer einzusehen. Als Praxisratschlag lässt sich also ableiten: Teste in jedem Fall die von Facebook zur Verfügung gestellten Stockfotos gegen ein eigenes Bildmaterial.


Passende Stockfotos findest du, indem du ein passendes Keyword in die Stockfotosuche eingibst. Willst du also beispielsweise Werbung für Brautkleider machen gibst du als Suchbegriff einfach Brautkleid in die Bildersuche ein, willst du Handwerksdienstleistungen bewerben gibst du Handwerker ein usw.

Facebook Werbeanzeigen Medien hinzufügen

Klicke zunächst auf Medien hinzufügen und dann auf Bild hinzufügen.

Facebook Werbeanzeigen Bilder auswählen

Klicke dann auf Standardfotos

Facebook Stockfotos

Gib nun ein passendes Keyword ein und dir werden passende Fotos angezeigt, die du kostenlos direkt in deiner Werbeanzeige nutzen kannst. 


7.3 Aufbau der Werbeanzeige

Eine Werbeanzeige besteht grundsätzlich zunächst immer aus einem primären Text, das ist der Text der nachher über dem Bild oder Video angezeigt wird. Anschließend aus einem Titel, welcher als Art Headline fungiert. Daraufhin besteht die optionale Möglichkeit eine Beschreibung hinzuzufügen, welche dann unter der Headline eingeblendet wird. Dann muss eine Ziel-URL angegeben werden (jedenfalls bei einer auf eine Webseite führende Kampagnen mit externem Ziel). Und zuletzt kommt der Call-to-Action.

Aufbau einer Facebook Werbeanzeige
Facebook Werbeanzeigen Call to Action

7.3.1 Die Ad-Copy: Tipps zum Text

Als Beginner denkt man sich häufig, das besonders kreative, witzige oder geistreiche Ad-Texte gut ankommen. Schnell stellt man jedoch fest: Diese Art von Texten erzielen in der Regel nicht die gewünschte Wirkung.

Ratsam ist das daher, dass man auf zu weitreichende geistige Ausschweifungen vollständig verzichtet. Besser und effektiver ist es dagegen, dass man die zu vermittelnde Botschaft möglichst prägnant, bündig und in klarer Sprache kommuniziert.

Der Grund warum diese Art der Kommunikation am besten funktioniert, liegt darin begründet, dass der Konsument der angesprochenen Zielgruppe häufig nicht das notwendige Maß an Konzentration aufweist, wenn er der Werbeanzeige über den Weg läuft. Er befindet sich nämlich in der Regel gerade nicht in der Situation, seine volle Aufmerksamkeit ohne störende Umgebungsgeräusche einzig und allein der Werbeanzeige zu widmen.

Vielmehr ist es so, dass  die meisten Personen gerade unterwegs sind, es in der unmittelbar befindlichen Umgebung Ablenkungen gibt, und sich der Konsument nicht in der Lage befindet hochgestochenen geistigen Ausführungen Gehör schenken zu können 😉 

8 Wichtige Metriken der Facebook Werbung

Zur Überprüfung der Qualität als auch Ergebnisse einer Kampagne und deren zugehöriger Werbeanzeigen gibt es eine Reihe unterschiedlicher Metriken, die Facebook zur Verfügung stellt.

Diese ermöglichen eine genauere Auswertung und Analyse der laufenden Kampagnen. Auf diese Weise können daneben sinnvolle Optimierungen vorgenommen werden. Nachfolgend werden einige wichtige Metriken vorgestellt, die man im Überblick verstehen sollte, um Facebook Werbung am besten nutzen zu können.

Die unterschiedlichen Metriken werden dabei sowohl auf Kampagnen Ebene als auch auf Anzeigengruppen Ebene und Werbeanzeigen Ebene dargestellt. Teilweise unterscheiden sich hier die zur Verfügung stehenden Metriken, teilweise sind sie identisch.


8.1 Auf Kampagnen Ebene

Facebook Kampagnenlevel

Zunächst kann man in der Spalte Ergebnisse die Anzahl der vom Kampagnenziel verfolgten Ergebnisse einsehen. Schaltet man beispielsweise eine Conversion Kampagne sieht man hier die Anzahl der Conversions, schaltet man dagegen eine Lead Kampagne sieht man hier die Anzahl der erfolgten Leads, ist die Kampagne dagegen auf Interaktionen ausgerichtet sieht man hier die Gesamtanzahl aller erfolgten Interaktionen usw.

In der Spalte Reichweite sieht man dann die Anzahl der Personen, die eine in der Kampagne befindliche Werbeanzeige mindestens einmal gesehen haben. 

Die Spalte Impressionen gibt dagegen an, die häufig die Anzeige auf dem Bildschirm eines Nutzers erscheint. Im Gegensatz zu Reichweite ist hier also mit eingerechnet, wenn ein Nutzer eine Werbeanzeige mehrmals sieht.

Die Spalte Kosten pro Ergebnis ist selbstredend: Hier werden die Kosten für das im Kampagnenziel festgelegte Ergebnis dargelegt.

Die Spalte ausgegebener Betrag weist schließlich den für diese Kampagne insgesamt ausgegebenen Geldbetrag aus.


8.2 Auf Anzeigengruppen Ebene

Auf der Ebene der Anzeigengruppen sind die Metriken identisch mit denen auf Kampagnen Ebene. Eine genauere Analyse ist auf dieser Ebene i.d.R. nicht notwendig. 


8.3 Auf Werbeanzeigen Ebene

Facebook Metriken Werbeanzeigenlevel

Die ersten vier Spalten auf Werbeanzeigen Ebene sind identisch mit denen auf Kampagnen Ebene. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich die Anzahl auf die einzelne Werbeanzeige und nicht auf die gesamte Kampagne bezieht. Gerade im Rahmen von A-/B-Tests hat man häufig mehrere Werbeanzeigen innerhalb einer Kampagne, sodass man dann notwendigerweise die Aufschlüsselung auf Werbeanzeigen Ebene einsehen muss, um bestimmen zu können, welche Werbeanzeige am effektivsten war.


8.3.1 Qualitätseinstufung

Unterschiedliche Metriken kann man sich auf Werbeanzeigen Ebene vor allem im Hinblick auf die Qualität der Anzeigen darstellen lassen. Dabei handelt es sich allerdings um Metriken, die nicht standardmäßig angezeigt werden. Man kann diese allerdings manuell über die Veränderung der Spalten hinzufügen. Das macht man mit einem Klick auf den Button Spalte, die hier im Bild ersichtlich. Dann hat man die Möglichkeit eine benutzerdefinierte Zusammenstellung der anzuzeigenden Metriken vorzunehmen.

Empfehlenswert ist das Hinzufügen der eben angesprochenen Qualitätseinstufung in jedem Fall. Diese war bis vor kurzer Zeit noch unter der Metrik Relevanz (von 1 - 10) zu finden, wurde inzwischen jedoch durch die Metrik Qualitätseinstufung ersetzt.

Die verschiedenen Spalten der Qualitätseinstufung geben einmal Rückmeldung über eine Einschätzung der Qualität der Werbeanzeige selbst, einmal bezüglich der Interaktionsrate mit der Werbeanzeige und zuletzt mit der Höhe der Conversion Rate.

Diese Qualitätseinstufungen helfen dabei eine bessere Einschätzung dahingehend zu treffen, ob die bestehenden Werbeanzeigen bereits gut laufen oder noch viel Optimierungsmöglichkeit besteht. Jedenfalls im Rahmen der vorher verfügbaren Relevanz hat sich diese Metrik daneben auch stark auf die Kosten der Werbeanzeigen niedergeschlagen. Daher ist davon auszugehen, dass auch die Qualitätseinstufung einen spürbaren Effekt auf die Kosten der Anzeigen hat, so dass man diese bei der Auslieferung von Werbeanzeigen immer genau im Auge behalten sollte. 


8.3.2 Weitere Metriken abhängig vom Kampagnenziel 

Abhängig vom Kampagnenziel verändern sich auch die standardmäßig dargestellten Metriken. 

Traffic Kampagnen 

Bei Traffic Kampagnen wird neben den oben angesprochenen Metriken noch die Anzahl der Link Klicks so wie die der Landing Page Aufrufe angezeigt.

Bei den Link Klicks handelt es sich um alle Klicks auf den in der Werbeanzeige befindlichen Link. 

Bei Landingpage Aufrufen handelt es sich dagegen um all die Personen, die zunächst auf den Link geklickt haben und dann abgewartet haben bis die Landing Page lädt. 

Diese Unterscheidung mag dich vermutlich zunächst überraschen. Warum findet hier eine Unterscheidung zwischen Link Klicks und Landing Page Aufrufen statt? Tatsächlich ist es aber so, dass die Anzahl der Landing Page Aufrufe in der Regel wesentlich hinter der Anzahl der Link Klicks zurückbleibt.

Abhängig von der Qualität der Werbeanzeige kann die Anzahl der Landing Page Aufrufe drei bis fünfmal weniger sein. Bei 100 Link Klicks ist es also nicht selten, das hiervon nur 30 Personen tatsächlich abgewartet haben bis die Landing Page lädt.

Aus diesem Grund ist es auch bereits bei der Einrichtung der Traffic Kampagne empfehlenswert die Optimierung auf Landing Page Aufrufe und nicht auf Linkklicks auszurichten. Link Klicks sind eben nicht gleich Landing Page Aufrufe. Und wenn der Algorithmus auf Link Klicks optimiert ist nimmt diese Anzahl zwar zu, die Anzahl der Landing Page Aufrufe ist in der Regel aber niedriger, als wenn man direkt eine Optimierung auf Landing Page Aufrufe vornimmt.

Nachrichten Kampagnen

Bei Nachrichten Kampagnen werden hier zusätzlich die Metriken neue begonnene Unterhaltungen sowie Antworten auf Nachrichten angezeigt.

Bei den ebenfalls angezeigten Link Klicks ist in diesem Fall die Anzahl der Personen gemeint, die auf den in der Werbeanzeige befindlichen Link klicken und dann in das Messenger-Fenster kommen.

Bei den neuen begonnen Unterhaltungen handelt es sich dagegen um die Personen, die nach dem Klicken auch tatsächlich aktiv eine neue Unterhaltung im Messenger beginnen. 

Die Anzahl der Antworten ist schließlich die Anzahl der Antworten/Nachrichten, die eine Person auf eine einmal begonnene Unterhaltung im Verlauf des weiteren Gesprächs sendet.

Während die Anzahl der begonnen Unterhaltungen also die Ergebnisse widerspiegelt und Rückmeldung darüber gibt welche Anzahl an Personen aufgrund der Werbeanzeige eine neue Nachricht im Messenger gesendet haben, zeigt die Anzahl der Antworten an wie engaged die Personen anschließend waren.

Liegt die Anzahl der Antworten nur leicht über der Anzahl der begonnen Unterhaltungen, bedeutet das, dass keine weitere Konversation stattfand und der Nutzer vermutlich nicht ausreichend an das Gespräch/Angebot gebunden wurde.

Je nach verfolgtem Kampagnenziel gibt es hier noch umfangreiche Möglichkeiten weitere Metriken hinzuzufügen. Eine weitere Vertiefung für einzelne Kampagnenziele würde den Rahmen in diesem Guide jedoch sprengen. Wer möchte, kann sich die verschiedenen zur Verfügung stehenden Metriken einfach einmal selbst im Werbeanzeigenmanager ansehen.


9. Fazit

Werbung auf Facebook bietet umfangreiche Möglichkeiten, die jedoch eine gewisse Auseinandersetzung mit der Materie voraussetzen. Jetzt hast du einen genaueren Einblick, wie du deine ersten Facebook Kampagnen erfolgreich schaltest. 


Über den Autor

Stephan

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